Dreharbeiten in der Schweiz - Erfahrungsbericht von Julia Schlingmann, Kamerafrau/ BVK

 

2018 hatte ich eine Dokumentar-Werbefilm Produktion in der Schweiz.

Ein stilistisch, sowie personelles  Crossover-Format.

 

Die Produktion und Regie kamen aus Frankreich, ein zweiter Kameramann aus Ägypten und der Regieassistent und ich aus Deutschland. Gedreht wurde dreißig Tage in fünf Drehblöcken.

 

Das Konzept besah alle vier Jahreszeiten filmisch einzubinden. Wir bewohnten dort gemeinsam ein  bis zwei, sehr geräumige Appartements. Es gab für jeden Zimmer mit Bad und ein gemeinsames Esszimmer, Wohnzimmer und eine Küche. Quasi eine große Wohngemeinschaft. Schon nach dem ersten Drehblock entschieden wir beim nächsten mal unsere Familien mitzubringen. Die Umsetzung gestaltete sich so leicht wie erdacht. Mein Partner und unsere zwei Söhne genossen tagsüber den Schnee und abends oder in drehfreier Zeit verbrachten wir die Zeit gemeinsam. Genauso handhabten es der Regieassistent mit seiner Familie und wir luden uns gegenseitig zum gemeinsames Essen ein, welches die Familien toller Weise für uns kochten. Die Kinderbetreuung wurde nicht finanziell unterstützt, dennoch war die Möglichkeit mit der eigenen Familie vor Ort zu sein bereichernd für die Work-Live-Balance.

 

 

Dieses Jahr 2019 werde ich als Kamerafrau eine Kinderserie für das öffentlich, rechtliche Fernsehen drehen. Hierfür sind für Teammitglieder  mit Familie, Wohnungen vorgesehen, in denen die jeweiligen Partner oder Betreuungspersonen mit Kindern, im vierwöchigen Produktionszeitraum mitwohnen können. Eine Finanzierung der Kinderbetreuung ist auch hier nicht kalkuliert. Die grundsätzliche familienfreundlichere Gestaltung der Produktion ermöglicht es mehr Teammitgliedern mit kleinen Kindern berufstätig zu sein. Ich hoffe, dass sich auch zunehmend Väter dieses Angebot zu nutze machen werden.